06.06.2019

Die Waale Südtirols sichern nicht nur seit Jahrhunderten die Bewässerung des Landes, entlang der parallel laufenden Waalwege kann man auf den Spuren des Wassers auch wunderbar durch das Meraner Land wandern. Plätscherndes Wasser und vielstimmiges Vogelgezwitscher bilden den „Soundtrack“ zu Wanderung während der Blick über die herrliche Natur Südtirols schweift. Eine Wanderung entlang der Waalwege ist Erholung für Körper und Seele, ohne schweißtreibend zu sein – perfekt für einen Spaziergang mit der ganzen Familie.

Die Südtiroler Waale – Lebensadern des Meraner Landes

Waale sind künstlich angelegte Bewässerungskanäle, die in Südtirol eine lange, bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende Tradition haben. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Bewässerungskanäle von Dorfgemeinschaften oder im Auftrag von Klöstern oder adeligen Grundherren angelegt, um die besonders trockenen Regionen Südtirols zu bewässern. Gespeist werden die Waale meist von Gletschern im Hochgebirge, welche auch heute noch als natürliche Wasserspeicher dienen. Damit das kostbare Wasser aus den hochalpinen Seitentälern auch gerecht in den trockenen Talsohlen verteilt wurde, sorgte früher ein eigens zuständiger Waaler für die Funktionstüchtigkeit der Wasserwege.
Heute sind aus den Waalwegen, welche ursprünglich zur Instandhaltung und Pflege der Waale angelegt wurden, beliebte Wander- und Spazierwege geworden. Der Marlinger Waalweg ist mit 12 km der längste seiner Art im Meraner Talkessel. Erbaut wurde der Marlinger Waal schon Mitte des 18. Jahrhunderts und sichert noch heute die Bewässerung von 300 ha Wiesen und Äckern zwischen Töll und Lana. Aufgrund des relativ ebenen Streckenverlaufs ist der Marlinger Waalweg auch gut für eine Wanderung mit Kindern geeignet. Zudem ist die Strecke sehr gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden, sodass man das Auto auch mal stehen lassen kann.

Der Marlinger Waalweg – abwechslungsreich, beeindruckend, naturnah

Seinen Anfang nimmt der Marlinger Waalweg im Örtchen Töll. Etwa 10 Autominuten von Meran entfernt und auf 500 Metern Höhe gelegen ist das Dorf ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen. Bevor es los geht, sollte man sich unbedingt noch das St. Helena-Kirchlein anschauen. Das im gotischen Baustil errichtete Gotteshaus wurde 1326 erstmals urkundlich erwähnt und verfügt über Altäre aus dem 17. Jahrhundert. Der erste Abschnitt des Marlinger Waalweges ist ein klein wenig abenteuerlich und führt über an den Felswänden befestigte Holzbrücken, unter denen das Wasser sprudelt. Hat man die gut gesicherten Felswände erst einmal passiert, wird man mit einem herrlichen Panoramablick über Meran mit Wäldern, Wiesen und blühenden Obstgärten belohnt.
Ein Teil der Route führt auf 2 km als Wandererlebnispfad an Marling vorbei. Hier gibt es verschiedene Schautafeln zu Naturdenkmälern und der Flora und Fauna des Nörderbergs zu sehen. So können interessierte Wanderer zum Beispiel allerlei Wissenswertes über den Lebensraum Wald erfahren oder dem Klang von unterschiedlichen Gesteinsarten lauschen. Zudem gibt es am Wegesrand einige Kunstwerke zu entdecken.
In seinem weiteren Verlauf führt der Marlinger Waalweg durch die von Weinbergen geprägte Landschaft bei Tscherms. Unbedingt einen Abstecher wert ist Schloss Lebenberg, die stattliche Burganlage aus dem 13. Jahrhundert. Das Wahrzeichen von Tscherms liegt inmitten von Weinbergen und beherbergt neben einem Spiegelsaal im Rokokostil auch einen französischen Ziergarten und eine dreigeschossige Kapelle. Der letzte Abschnitt des Marlinger Waalweges bietet noch einmal herrliche Panoramablicke über das Etschtal, bevor er dann im Dorf Lana endet.

Weitere Ausflugstipps für den Sommer rund um Meran

Das Bio- & Wellnesshotel PAZEIDER in Südtirol ist zum Beispiel für ein verlängertes Wellnesswochenende der perfekte Ausgangspunkt für eine wunderbare Wanderung entlang des Marlinger Waalweges. Gerade jetzt im Frühsommer, wenn alles in voller Blüte steht, lohnt sich ein Ausflug zu uns ganz besonders. Bei speziellen Kräuterwanderungen kann man zudem noch allerlei Wissenswertes zu unserer herrlichen Südtiroler Natur lernen. Neben den zahlreichen Aktivangeboten hat der Juni in Meran aber noch einiges mehr zu bieten.
Ein ganz besonderes Highlight ist das internationale Straßenkünstlerfes Asfaltart in der Meraner Altstadt. Das vielfältige Programm mit Clowns, Trapezkünstlern, Akrobaten und Jongleuren sorgt garantiert für Staunen und Begeisterung bei Groß und Klein. Auf dem kleinen Kunsthandwerkermarkt, der während des Festivals stattfindet, kann man zudem wunderbar stöbern und das ein oder andere Mitbringsel erstehen.
Wer es genussreich mag, wird während der Gastronomiewochen in Meran mit Sicherheit fündig. Dieses Mal dreht sich alles um die Südtiroler Kräuter. In den teilnehmenden Restaurants kann man heimische Kräuter wie Majoran, Thymian, Basilikum oder Malve einmal auf neue und überraschende Weise genießen und so die vielfältige Kräuterwelt Südtirols kennenlernen. Musikalisch geht es in den Gärten von Schloss Trauttmannsdorff zu. Im Rahmen des World Music Festivals treten von Juni bis August Musiker aus der ganzen Welt auf der Seebühne des Seerosenteiches auf. In diesem natürlichen Ambiente unter Palmen kann man sowohl alteingesessene Musikgrößen als auch verheißungsvolle Newcomer erleben.
Nach einem ereignisreichen Tag lädt unser Wellnessbereich mit Schwimmbad und Saunen dazu ein, sich zu entspannen und die Eindrücke noch einmal Revue passieren zu lassen. Eine wohltuende Massage entspannt beanspruchte Muskeln und macht die Beine wieder fit für eine Wanderung durch unsere Südtiroler Natur.